12.06.2016

Vaterschaftsurlaub: Das könnte auf Arbeitgeber zukommen

Die EKF fordert zusätzlich zum 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub einen 24-wöchigen Elternurlaub.


Der Mutterschaftsurlaub soll erwerbstätigen Frauen ermöglichen, sich von den Strapazen der Geburt zu erholen. Mit der Mutterschaftsentschädigung für 14 Wochen wird der gesetzliche Mutterschaftsurlaub gemäss Arbeitsgesetz von 16 Wochen grösstenteils abgedeckt.

Die eidg. Kommission für Frauenfragen EKF verlangt nun zusätzlich einen gesetzlich geregelten und bezahlten Elternurlaub von 24 Wochen, wobei ein Anteil verbindlich für die Väter reserviert sein soll.

Das sind die Eckpfeiler des Vorschlags:

  • Beginn des Urlaubs: Nach Ablauf der Mutterschaftsentschädigung
  • Dauer des Urlaubs: Insgesamt mind. 24 Wochen (zusätzlich zum Mutterschaftsurlaub)
  • Zeitraum des Bezugs: Während den ersten 12 Monaten nach Geburt bzw. ab Ankunft eines Adoptivkindes
  • Aufteilung: Verbindlicher Mindestanteil pro Elternteil
  • Art des Bezugs: In Tagen, Wochen, Monaten oder durch Anpassung des Arbeitspensums - Vereinbarung zwischen ArbeitnehmerIn und Arbeitgeber
  • Berechtigte: Selbstständig und unselbstständig Erwerbende
  • Form der Leistung: 80% vom versicherten Lohn analog EO-Entschädigung (max. Taggeld CHF 196, Stand 2016)
  • Finanzierung: Über die EO (finanziert von Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Selbstständigerwerbenden, Nichterwerbstätigen)

Für die Arbeitgeber bedeutet dies:

  • Zusätzliche längere Fehlzeiten der Arbeitnehmenden
  • Einigungsprozess über die Art des Bezug, je nach Art des Bezugs ev. zusätzliche Arbeitsplätze, Arbeitsplatz-Sharing, temporäre Lösungen
  • Abrechnung der Taggelder analog zu Mutterschaftsentschädigung und EO-Taggeld

Der EO-Prämiensatz dürfte dadurch wieder eine Erhöhung erfahren. Während bisher nur erwerbstätige Mütter in den Genuss einer Leistung kamen, würde neu zusätzlich praktisch bei jeder Geburt eine Leistung fällig. Ein Elternurlaub wird bis zu rund CHF 35‘000 kosten (inkl. Arbeitgeberbeiträge), in den letzten zwei Jahren gab es rund 85‘000 Geburten pro Jahr.

Quelle: www.admin.ch